Wie finanzierten städtische Gemeinden im Mittelalter den Bau und den Unterhalt ihrer Pfarrkirchen? Wer verwaltete die Gelder und pflegte die Ausstattung? Welchen Einfluss hatten die Gemeinden auf ihre Kirchen? Die fabrica ecclesiae, auf Deutsch: das „Bauwerk“ oder die „Bauhütte“ der Kirche, war ein Fonds zur Finanzierung der Pfarrkirche. Aus ihm entwickelte sich eine der wichtigsten Institutionen der mittelalterlichen Stadt: die „Kirchenfabrik“.
Im Zentrum der Untersuchung stehen die Rechnungsbücher der Kirchenfabriken, die erstmals systematisch ausgewertet wurden. Zusammen mit weiteren Quellen geben diese Aufschluss über die Administration, über die Einbettung der Kirche in die Stadt sowie über die sozialen Verflechtungen der Verantwortlichen.