Zum Kern der empirischen Forschung Sozialer Arbeit gehören die Methoden der Befragung und Beobachtung von Menschen. Dabei sind ethische Kriterien anzulegen, die vielfältige Fragen und Dilemmata in der Planung und Umsetzung von Forschung sowie im Umgang mit Forschungsergebnissen aufwerfen. Der Sammelband legt einen Schwerpunkt auf forschungspraktische ethische Herausforderungen. In den Beiträgen wird der Forschungsethikkodex der DGSA präsentiert und kommentiert, disziplinär eingeordnet und ethisch reflektiert.
Cuprins
Teil 1: Forschungsethikkodex für die Soziale Arbeit <br /><br>Michaela Köttig, Sonja Kubisch, Stefan Borrmann, Dieter Röh, Christian Spatscheck, Claudia Steckelberg, Barbara Thiessen: Entwicklung und Implementation forschungsethischer Prinzipien und Verfahren in der wissenschaftlichen Fachgesellschaft der DGSA – ein partizipativer Prozess.<br>Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit: Forschungsethikkodex der DGSA (Abdruck)
Kim Strom-Gottfried: Kommentar zum Forschungsethikkodex (auf Englisch)<br><br /><br>Teil 2: Ethische Reflexionen<br>Dieter Weber: Forschungsprozesse als ethische Lernprozesse (Disziplinethik/Professionsethik)<br>N.N. (Mitglied der Fachgruppe Ethik der DGSA, angefragt): Titel folgt <br /><br>Gerhard Riemann (angefragt): Ethisch reflektierte Forschungspraxis<br><br /><br>Teil 3: Erfahrungen mit ethischen Herausforderungen in der Forschungspraxis
Forschen in Machtverhältnissen zwischen Kritik und Reproduktion
Constantin Wagner und Yalız Akbaba: Zur Reproduktion von Rassismus in der Sozialen Arbeit forschen. Forschungsethische und -pragmatische Ansprüche im Widerstreit<br>Annette Korntheuer: Forschen in den Feldern von Flucht und Behinderung. Eine komparative Analyse von forschungsethischen Herausforderungen und notwendigen forschungspraktischen Rahmenbedingungen<br>Verena Klomann und Norbert Frieters-Reermann: ‘Ich bin nicht dein nächstes Forschungsprojekt!’ Kritische Reflexionen zu Methodik, Denklogiken und Machtverhältnissen in Forschungsprozessen im Kontext von Migration und Bildung
Beteiligungsrechte und Schutz vulnerabler Gruppen – Prinzipien, Paradoxien, Umgangsweisen<br>Silke Jakob: Potentiale der Menschenrechte als forschungsethische Basis am Beispiel der Frauen-, Behinderten- und der Kinderrechtskonvention <br /><br>
Davina Höblich: Forschungsethik zwischen Agency und Vulnerabilität – Forschungsethische Herausforderungen am Beispiel der Forschung mit LSBT*IQ Kinder und Jugendlichen<br>Heidrun Schulze: Zur Berücksichtigung von Kinderrechten bei der Datenerhebung im Spannungsfeld zwischen Beteiligung und Instrumentalisierung: Folgerungen für die Forschungspraxis<br>Rita Nunes: Forschung, die Kinder unter Berücksichtigung von ethischen Prinzipien definiert durch das ERIC Kompendium ‘involviert'<br>Matthias Müller: Partizipative vs. rekonstruktive Forschung? Ethische Reflektionen am Beispiel eines Forschungsprojekts in der sozialen Altenhilfe
Forschung als ethisch reflexiver Verständigungsprozess mit Forschungsteilnehmenden<br>Cosimo Mangione: Ethische Dilemmata und Paradoxien bei der Gestaltung von Forschungsbeziehungen im Kontext kognitiver Beeinträchtigungen (auf Englisch)<br>Carla Wesselmann und Larissa Schallenberger: Forschungsbeziehung und informierte Einwilligung im Kontext kognitiver Beeinträchtigungen<br>Susanne Gerner und Johanna Zühlke: Qualitative Forschung mit Frauen und Mädchen mit Lernschwierigkeiten: Forschungsethische Herausforderung im Spannungsfeld von Partizipation, Autonomie und Fremdbestimmung<br>Julian Löhe und Angela Benner: Die informierte Einwilligung auf Tonband: Analyse im Rahmen einer qualitativen Interviewstudie mit älteren Menschen aus forschungsethischer und rechtlicher Perspektive
Rahmenbedingungen und verantwortliche Gestaltung von Forschungsprozessen<br>Sonja Kubisch: Forschungsförderpolitik – Folgen für die Forschungspraxis<br>Caroline Richter: Von der Datenerhebung bis zur Datennachnutzung: Ethische Anforderungen für die Aus- und Weiterbildung in der Sozialen Arbeit
Herwig Reiter – Erweiterte Forschungsethik zum Schutz von Forschenden am Beispiel qualitativer (Interview-)Forschung<br>
Despre autor
Prof. Dr. Julia Franz, Professorin für Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Fallverstehen, Alice Salomon Hochschule Berlin Prof. Dr. Ursula Unterkofler, Professorin für Methoden der empirischen Sozialforschung und Evaluation, Hochschule München