Dieses Buch analysiert Spezifität und Funktion der Krebsmetaphorik im national-sozialistischen Diskurs. Es verfolgt dabei zwei Ziele: 1. einen Beitrag zum Verständnis der NS-Ideologie und deren Biologismus/Organizismus zu leisten, 2. ein NS-Krebskonzept zu ermitteln, welches, so die Arbeitshypothese, in der Krebsmetaphorik aufgespeichert ist. Ein solches Konzept kann als Rahmendogma krebstherapeutischen Handelns im ‘Dritten Reich’ gelten. Es wird an ausgewählten Kapiteln der NS-Krebsmedizin (von ‘Naturheilkunde’ bis ‘Krebserreger’) als deren Bindeglied diskutiert und zu bewähren versucht. Zugleich wird es mit medizinimmanenten Theoriebildungen zur Ätiologie der Krebskrankheit kontrastiert und abgeglichen. Auf diese Weise wird ärztlichem Handeln im ‘Dritten Reich’ sein in der Medizingeschichtsschreibung gemeinhin vernachlässigter soziokultureller Kontext zurückgewonnen. Die Metaphernanalyse vermittelt natur- und kulturwissenschaftliche Perspektive und zeichnet sich damit als ein interdisziplinäres Unternehmen aus (Onkologie, Medizingeschichte, Philologie, Philosophie).
Despre autor
Dr. Markus Weber kam in Rheinhausen/Niederrhein zur Welt, wuchs in Moers-Kapellen auf, besuchte dort das neusprachliche Albert-Einstein-Gymnasium in Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen und erwarb am 28. Mai 1984 die Allgemeine Hochschulreife. Von Juli 1984 bis Februar 1986 leistete er Zivildienst beim Stadtverband der Arbeiterwohlfahrt in Moers. Zum Sommersemester 1986 schrieb er sich an der Universität zu Köln in den Fächern Deutsche Philologie, Romanische Philologie und Philosophie ein. Zu seinen Hochschullehrern zählten u.a. die Professoren Ulrich Wienbruch, Wilhelm Voßkamp, Werner Keller und Edgar Mass. Den Grad eines Magister Artium bekam er am 22. Januar 1992 verliehen. Von März 1992 bis Dezember 1993 durchlief ich als Volontär der Verlagsgesellschaft Dr. Holm, Köln, die Ausbildung zum Journalisten. Ab Januar 1994 war ich als Redakteur tätig, u.a. bei der Verlagsgruppe Lübbe in Bergisch Gladbach und beim Axel Springer Verlag in Hamburg. Seit 2001 betrieb er bis zu seinem Tod am 30. August 2019 in Köln ein Redaktionsbüro mit Schwerpunkt im Bereich Medizin. – Zur Abfassung seiner Dissertation regte ihn Professor Kurt Zänker, Universität Witten/Herdecke, an, dem er sehr verbunden war.