Welches Ziel sollte philosophisch-ethische Bildung verfolgen? Sicher das der Entwicklung der Urteilskraft. Doch neben begrifflichem Bestimmen und Argumentieren kommen dafür auch andere Zwecke in Betracht – weitere Kandidaten sind z.B. das intuitive Verstehen als Vertiefung der Hermeneutik oder die Arbeit am eigenen Charakter in der Tradition des Aristoteles. Als Ergänzung zum etablierten Sprechen und Schreiben, den traditionellen Übermittlungsformen des Philosophierens, liegen außerdem verborgene Potentiale in der Gestaltung, dem medialen Darstellen und dem performativen Aufführen. Die Beiträger*innen erweitern den Begriff der Vernunft in der philosophisch-ethischen Bildung und öffnen ihn für weitere sensibilisierende Formen wie Künste, Meditation, Weisheit und außereuropäisches Denken.
Об авторе
Philipp Thomas ist Professor für Philosophie/Ethik an der Pädagogischen Hochschule Weingarten und hat zuvor an der Eberhard Karls Universität Tübingen gewirkt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Phänomenologie, Negativitätstheorie, Melancholie, Bildungsphilosophie, Philosophiedidaktik und die Frage nach einem erweiterten Philosophie- und Vernunftbegriff.