Das vorliegende Werk beinhaltet Vorträge und essayistische Betrachtungen über die Gesellschaft im Allgemeinen, die Medizin im Besonderen.
In dem ersten Kapitel (‘Zeitwandel und Bewußtsein’) versucht der Autor, einige Aspekte zu skizzieren, die ihm für das Verständnis zeittypischer Einstellungs- und Verhaltensmerkmale wichtig erscheinen. Die aufgegriffenen Themen resultierten aus Beobachtungen und Erfahrungen im Umfeld einer sich kontinuierlich verändernden Medizinpraxis.
Das zweite Kapitel (‘Der mündige Patient’) ist dem Verständnis von Mündigkeit gewidmet, einem der heute am meisten fehlgedeuteten und mißverstandenen Begriffe.
Die in den weiteren Kapiteln aufgegriffenen Themen entstammen der unmittelbaren Erfahrungs- und Erlebnissphäre der heutigen Medizinpraxis. Zum Teil handelt es sich dabei um überarbeitete Vorträge oder in Zeitschriften publizierte Arbeiten. Übergeordnete Probleme werden erörtert, wie die Humanität der Medizin, Fragen der medizinischen Ausbildung, das Problem der Technisierung, das Bild des Arztes in der Funktion des Vorbildes. Ferner wird zu konkreten Detailfragen Stellung bezogen: Das Aufklärungsgespräch, von den Grenzen des Machbaren, das Tarifrecht, von der Bedeutung der Erfahrung u. a.
Das Buch ist in erster Linie an Ärzte gerichtet, nicht weniger aber an alle anderen Berufsgruppen, die in der Medizin, in der medizinischen Versorgung von Patienten ihre Aufgabe gefunden haben. Angesprochen aber ist auch die andere Seite, der Patient und all jene, die sich in irgendeiner Weise mit der Medizin auseinandersetzen.
Beide Seiten tragen schließlich dazu bei, daß Vertrauen entstehen und erhalten bleiben kann.
Об авторе
Johannes Horn — Geboren am 23. März 1943 in Wüstegiersdorf bei Waldenburg in Schlesien.
Schon während der Schulzeit interessiert er sich für Malerei und malt erste Bilder. Eine künstlerische Ausbildung hat er jedoch nie erhalten. In dieser Zeit beginnt er, sich auch
Mit dem Wort auseinanderzusetzen — er fängt an, Gedichte zu schreiben. Während des Medizinstudiums und später während seiner beruflichen Tätigkeit als Arzt, bleibt er der Malerei und dem Verfassen von Texten und Gedichten treu.
Er versteht das Malen und Dichten nicht als Ausgleich zu seinen beruflichen Ambitionen — er sieht es als wesentliche Voraussetzung für die Verstehbarkeit des Lebens und insbesondere jedes einzelnen Menschen. Immer wieder beschäftigt er sich mit den Randbereichen der Medizin: So entstehen neben einer Vielzahl von wissenschaftlichen Publikationen umfangreiche Abhandlungen über gesellschaftliche Probleme und ethische Fragen in der Medizin (‘Alle Zeit der Welt’, ‘Stille, du bleibende Sprache’, ‘Der mündige Patient’, ‘Goethe, der größte Chirurg’). Johannes Horn war von 1987 bis 2008 Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Visceralchirurgie des Städtischen Krankenhauses München-Harlaching.