Mehr Familienfreundlichkeit ist eine der zentralen Antworten auf den demografischen Wandel. Insbesondere für Unternehmen führt an dieser Strategie kein Weg vorbei, wollen sie ihren Fachkräftebedarf auch künftig decken. Susanne Seyda, Expertin für Familienpolitik im Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), und Oliver Stettes, ebenda zuständig für Arbeitsorganisation und Mitbestimmung, haben sich angeschaut, wie die Unternehmen in der Europäischen Union in Sachen Vereinbarkeit von Beruf und Familie aufgestellt sind.
Der „Europäische Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit“ orientiert sich konzeptionell eng an einer für Deutschland bereits zweimal angefertigten Untersuchung. Zusätzlich betrachtet wurde nun die Situation in Frankreich, Italien, Polen, Schweden und Großbritannien. Verglichen haben die IW-Ökonomen die Familienfreundlichkeit der Betriebe in vier Kategorien: Arbeitszeitflexibilisierung und Telearbeit, Elternzeit und Elternförderung, Kinder- und Angehörigenbetreuung sowie Familienservice.
Es zeigte sich vor allem eins: Während eine gewisse Sensibilität für das Thema überall vorhanden ist, schlägt sich dieses Bewusstsein jedoch nicht in allen Unternehmen gleichermaßen in einer familienfreundlichen Personalpolitik nieder. Mit dieser Feststellung geben sich die Autoren aber noch nicht zufrieden. Sie haben auch ermittelt, was die Betriebe unter Umständen daran hindert, (noch) mehr für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu tun.
Об авторе
Dr. rer. oec. Susanne Seyda, Studium der Volkswirtschaftslehre in Köln, Dipl.-Volkswirtin; Promotion 2009 an der Ruhr-Universität Bochum; seit 2002 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Referentin im Projekt ‘Zukunft der Arbeit’ innerhalb des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik
Dr. rer. pol. Oliver Stettes, Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln; von 1999 bis 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter und gleichzeitig Promotion am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsordnung und Sozialpolitik der Universität Würzburg; seit 2004 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln innerhalb des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik, Senior Economist im Kompetenzfeld Personalökonomik, Arbeitsbereich „Arbeitsorganisation und Mitbestimmung“.