‘Wenn ich gewusst hätte, dass Sex nach meiner Herzoperation nicht schädlich ist, hätten wir uns eine Menge Frust erspart.’, klagt ein Mann. Die Ärzte haben den Patienten mit guten Wünschen entlassen, ohne ihn darüber aufzuklären, was er sich sexuell zutrauen kann.
‘Sexualität haben unsere Bewohner nicht, die sind ja schwer behindert, ‘ sagt eine Mitarbeiterin einer Behinderteneinrichtung und spricht ihnen sexuelle Bedürfnisse damit ab.
Gesellschaftlich gewachsene Vorstellungen sind für solche verfehlten Einschätzungen mit verantwortlich. Oft fehlt das Wissen über die Auswirkungen von Operationen oder chronischen Krankheiten auf das sexuelle Empfinden oder über Sexualität bei Körperbehinderungen. Ärzte, Betreuer und Sozialpädagogen sind gefragt, die eigenen Informationsdefizite auszugleichen und Patienten oder Menschen mit einer Behinderung aufzuklären und zu beraten.
In diesem Band kommen unterschiedliche Autoren zu Wort: Da geben Betroffene Einblick in ihr Empfinden, sprechen von den Verletzungen, die ihnen zugefügt wurden, und von ihren Bedürfnissen, die sie sich erfüllen. Fachärzte klären über die Folgen auf, die bestimmte Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma oder Krebs auf das sexuelle Erleben haben können. Pädagogen zeigen, wie unverkrampft der Umgang mit Sexualität in einem Wohnheim gelingen kann. Damit noch lange nicht Schluss ist mit Lust und Liebe.
Yazar hakkında
Die Herausgeber
Dr. Birgit Delisle, Frauenärztin Dr. Gerhard Haselbacher, Sexualmediziner, Psychotherapeut, Frauenarzt Dr. Nikolaus Weissenrieder, Kinder-, Jugend- und Frauenarzt Alle drei arbeiten als niedergelassene
Ärzte in München.