Mit dem Thema ‘Instrumente des Sehens’ wird die Frage gestellt, inwieweit Wahrnehmung zugleich auch Bearbeitung ermöglicht und Wahrnehmungstheorien demzufolge auch Handlungsregeln implizieren. Bilder als Element einer Technik zu begreifen, bedeutet also nicht, sie auf den bloßen Effekt einer spezifischen Technik zu reduzieren. Als Part von Maschinen, Apparaturen oder Instrumenten können sie gemäß der zweiten Wortbedeutung von ‘Technik’ als Felder von Handlungen und Fertigkeiten angesehen werden, als Felder, in denen die visuelle Beschreibung zugleich einen Bearbeitungs- und Spielraum eröffnet. Anhand Vermeers Arbeit mit der camera obscura, der Bilder der camera lucida, Diderots Wahrnehmungstheorie, Freuds Mikroskopie, der Bildrealitäten der Nanotechnologie wie der Neurowissenschaften entwerfen die Autoren kritische Perspektiven auf technische Bilder jeseints der evolutionären Logik eines Technikdeterminismus.
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Philipp Steadman Vermeers Optics – focus and depth of field posed by camera technique Peter Bexte Von der Wahrnehmung der Natur zur Natur der Wahrnehmung – Diderot im Salon Erna Fiorentini Protomoderne Betrachter und die Camera lucida Christian Sichau Instrumente, Beobachter, Natur – Das Heliometer im Museum Susanne Deicher Das Bild der Nervenfasern bei Sigmund Freud Jochen Hennig Vom Experiment zur Utopie: Bilder in der Nanotechnologie Randolf Menzel und David Poeppel im Gespräch: Bilder in den Neurowissenschaften