Der vorliegende Band vereinigt die Akten des internationalen Schleiermacher-Kongresses 2021 und nimmt den Philosophen, Theologen, Pädagogen und Übersetzer Friedrich Schleiermacher (1768–1834) als Kommunikationstheoretiker in den Blick.
Ob als Universitätslehrer, Kanzelredner, als politischer Reformer, Publizist, Salongänger oder Briefeschreiber – Schleiermacher war selbst ein begnadeter Kommunikator und im Begriff der Kommunikation bündeln sich wie in einem Brennglas viele zentrale Aspekte seines Denkens. Seine Philosophie, Theologie und philologische Praxis zeichnen sich durch ihre emphatische Prozesshaftigkeit jenseits starrer Systeme aus. Sich in Sprache manifestierendes Wissen, moralisches Handeln, religiöses Erleben und der Entwurf gemeinschaftlicher Institutionen sind im beständigen Werden und nur im Austausch der miteinander streitenden, sich liebenden und hassenden, Ideen und Sinn entwerfenden und um Gemeinschaft und Individualität ringenden Menschen wirklich.
Die Beiträge dieses Bandes gehen Schleiermachers Werk ebenso wie seiner gesellschaftlichen, kirchlichen und philologischen Praxis vor dem Hintergrund ihrer ideengeschichtlichen Verflechtung nach und aktualisieren sein Denken in Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Positionen der Gegenwart.