Dieses Buch vergewissert sich der Ursprünge der Völkerrechtstradition. Die heutige Debatte über die Rolle des Völkerrechts in den internationalen Beziehungen geht auf die Diskussionen des Kalten Krieges zurück. In Westdeutschland entstand nach 1945 ein völkerrechtlicher Ansatz, der bis heute für seinen Praxisbezug und die Idee einer auf Verfassungsprinzipien beruhenden internationalen Gemeinschaft bekannt ist.
Auf Grundlage des Werkes und Nachlasses von Hermann Mosler, der als der bedeutendste Völkerrechtler der Bundesrepublik gilt, wird die Genese der praxisorientierten Gemeinschaftskonzeption im Kontext der politischen Entwicklung Deutschlands während des Kalten Krieges analysiert. Die Anknüpfung an die Weimarer Völkerrechtstradition, Lehren aus der nationalsozialistischen Vergangenheit, die Westintegration unter Konrad Adenauer und Moslers katholischer Universalismus werden dabei als Faktoren hervorgehoben, die einen spezifisch westdeutschen Ansatzim Völkerrecht hervorbrachten.
表中的内容
Einleitung.-
A. Die Praxisorientierte Methode: Deutsche Völkerrechtswissenschaft im 20. Jahrhundert.- Orientierung an der Brunsschen Institutspolitik.- Theorie unter Ideologieverdacht nach 1945.- Völkerrecht als Mittel gegen die alliierte Besatzungspolitik.- Völkerrecht als Hilfsinstrument bei der Westintegration.- Praxisorientierung als Pfeiler der internationalen Gerichtsbarkeit.- Alternative Ansätze.-
B. Die Gemeinschaftskonzpetion: ‘International Society as a legal Community’ im Kontext.- Mosler als katholischer Völkerrechtler.- Kodifizierung des ius cogens, Orientierung an Europa und der Kalte Krieg.-
C. Zusammenfassung und Ausblick: Praxisorientierung und Gemeinschaftskonzeption in der westdeutschen Völkerrechtswissenschaft.- Rezeption der anwendungsbezogenen Methode und Gemeinschaftskonzeption.