Émile Durkheim (1858-1917) ist der Schlüsselautor der franzosischen Soziologie. Mit seinem Anspruch, eine eigenständige Methodologie der Wissenschaft vom Sozialen zu formulieren, begründet er eine ganz neue Wissenschaft. Bekannt sind sein Postulat, die sozialen Tatsachen seien wie ‘Dinge’ zu behandeln, seine gesellschaftstheoretische Interpretation des ‘Selbstmordes’ und seine These, die Religion sei eine ‘Selbstvergottung’ der Gesellschaft. Durkheim und seine Schule waren gesellschaftstheoretisch, methodisch, epistemologisch und terminologisch innovativ. Seine These einer funktional differenzierten Moderne mit eigenen Formen der ‘Solidaritat’ und des ‘Kultes’ sind in unseren Blick auf uns selbst eingegangen. Durkheim ist der französische Klassiker der Sozialwissenschaften und als solcher stets aktuell.
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Heike Delitz ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Gesellschaftstheorie an der Universität Bamberg und Stipendiatin der Bayerischen Eliteförderung.