Die Treuhandanstalt hatte im Zuge der deutschen Wiedervereinigung eine ebenso unverzichtbare wie undankbare Aufgabe. Als Institution hatte sie eine ebenso neue wie gigantische Aufgabe zu bewältigen: ohne historisches Vorbild, ohne theoretische Blaupausen, unter extremem Zeitdruck und hochfliegenden Erfolgserwartungen musste sie in schwierigster Zeit die wesentlichen Weichen stellen für die Transformation einer ganzen Volkswirtschaft durch Privatisierung und Sanierung der staatlichen Betriebe in den Beitrittsländern. In der Rückschau stellt sich die Arbeit der Treuhandanstalt als ein brillantes Bravourstück deutscher Verwaltungskompetenz dar, ein mustergültiges Beispiel für die Kraft der Improvisation und des Mutes, für Erfindungsreichtum, Tatkraft sowie das Engagement der Beteiligten. Der 20. Todestag von Detlev Karsten Rohwedder, dem ersten Präsidenten der Treuhandanstalt, bot den Anlass für eine Gedenkveranstaltung, die am 1. April 2011 im Bundesministerium der Finanzen stattfand, umseiner Persönlichkeit zu gedenken, seine Leistungen für die wirtschaftliche Wiedervereinigung Deutschlands zu würdigen, aber auch um eine wissenschaftliche Bilanz der Arbeit der Treuhandanstalt aus rechtlicher und wirtschaftlicher Sicht zu ziehen.
表中的内容
Festakt: Wolfgang Schäuble: Patriot und Vorbild – Einführung in die Gedenkveranstaltung.- Richard Schröder: Die Bedeutung der Treuhandanstalt für den Prozeß der Wiedervereinigung.- Theo Waigel: Die politische Leistungsbilanz der Treuhandanstalt: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland“.- Otto Gellert: Detlev Karsten Rohwedder – Eine unternehmerische Persönlichkeit.- Podiumsdiskussion „Die Treuhandanstalt in der Praxis“: Karen Horn, Birgit Breuel, Otto Gellert, Johannes Ludewig, Jens Odewald: Innenansichten aus der Praxis der Treuhandanstalt – Podiumsdiskussion.- Bilanzen der Treuhandanstalt I – Workshop „Wirtschaft und Arbeit“: Karl-Heinz Paqué: Auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit. Die wirtschaftliche Leistungsbilanz der Treuhandanstalt.- Lutz Bellmann, Hans-Dieter Gerner: Die Entwicklung ehemaliger Treuhand-Unternehmen: Analysen mit den Daten des IAB-Betriebspanels.- Michael C. Burda: Die makroökonomischen Zwänge der Treuhand-Privatisierung.- Bernd Lucke: Die Privatisierungspolitik der Treuhandanstalt. Eine ökonometrische Analyse.- Bilanzen der Treuhandanstalt II – Workshop „Recht und Politik“: Otto Depenheuer: Im Dienst des privaten Eigentums. Das ordnungspolitische Vermächtnis einer einzigartigen Institution.- Roland Czada: Das Erbe der Treuhandanstalt.- Klaus Boers: Wirtschaftskriminalität und die Privatisierung der DDR-Betriebe.- Albrecht Wendenburg: Privatisierung des ehemals volkseigenen land- und forstwirtschaftlichen Vermögens.- Schlusswort: Bruno Kahl: Der Große Vaterländische Betrieb. Warum die Treuhand eine Erfolgsgeschichte wurde?