Der Band versammelt die Beiträge eines Kolloquiums aus dem Jahr 2018, das am Ende der neunjährigen interdisziplinären Forschung des Graduiertenkollegs ‘Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung ‘Europa” stand. Die Beiträge widmen sich den Themenfeldern Europaverständnis der christlichen Kirchen, Europa im Zeichen von Versöhnung und Ökumene sowie Recht und Ethik vor der Herausforderung ‘Europa’ und gewähren damit einen Einblick in die laufende Forschung über die Positionierung der christlichen Kirchen zur Frage ‘Europa’. An dem Band beteiligen sich Kirchenhistoriker, Theologen, Historiker und Politikwissenschaftler.
Thomas Brechenmacher analysiert die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den europäischen Mächten in den 1920er und 1930er Jahren; Katharina Kunter nimmt die Haltung der protestantischen Kirchen und »Europa« nach 1945 in den Blick; Sylvia Losansky widmet sich der Frage »Europa« in politischen und sozialen Stellungnahmen der EKD; Thomas Bremer gibt in seinem Beitrag einen Überblick über das Europaverständnis der orthodoxen Kirchen, und Angela Ilić berichtet über Europabilder in der Serbischen Orthodoxen Kirche. Den Themen Europa und Ökumene widmen sich Jens Oboth in dem Beitrag Pax Christi und die deutsch-französische Aussöhnung sowie Michael Heymel in seinem Aufsatz über Martin Niemöllers Einsatz für Frieden und Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Aus politikwissenschaftlicher Sicht berichtet Lazaros Miliopoulos zum aktuellen Stand der Religionspolitik der EU, und juristische Fragen erörtert Matthias Pulte in seinem Beitrag über die Religionsfreiheit im europäischen Grundrechtsraum. Zum Thema soziales Europa äußert sich Traugott Jähnichen und Walter Lesch stellt die Frage nach einer gemeinsamen europäischen Migrations- und Integrationspolitik.
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Prof. Dr. phil. theol. habil. Irene Dingel ist Direktorin des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte, Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte, Mainz.