Positive Entwicklung – dieses Thema verweist auf Wohlbefinden, Zufriedenheit und Glück, zugleich aber auf die Notwendigkeit, diese Begriffe mit Aspekten gelingenden Lebens zu verbinden. Vorstellungen gelingenden Lebens bilden die Grundlage jeder Sozialisationspraxis, zugleich aber auch von Aktivitäten der Selbstentwicklung und Selbstkultivierung. Allerdings mischen sich in jeder Lebensgeschichte Erwünschtes und Unerwünschtes; gelingende Lebensführung schließt daher die Fähigkeit ein, widrige Lebensumstände zu überwinden und persönliche Ziele und Ansprüche auf Veränderungen im Lebens- und Entwicklungsverlauf abzustimmen.
Von handlungs- und entwicklungstheoretischen Perspektiven ausgehend sichtet Jochen Brandtstädter in diesem Buch Ansätze zur Behandlung dieses Themenkomplexes. Neben aktuellen Forschungsergebnissen zu gelingender Lebensqualität und gelingenden Alterns werden Prozesse der Selbstregulation, der Zielverfolgung und flexiblen Zielanpassung, sowie Bedingungen des Lebensmanagements in modernen Entwicklungsumwelten behandelt – dabei kommen auch Themen wie Reue, Sehnsucht, Gelassenheit und Selbst-Transzendenz in den Blick.
Tabella dei contenuti
1. Einleitung und Überblick.- 2. Positive Entwicklung: Methoden- und Kriterienfragen.- 3. Bedingungen und Korrelate des Wohlbefindens: Zur Befundlage.- 4. Resilienz, Ressourcen, eudämonische Kompetenzen.- 5. Intentionale Selbstentwicklung: Grundprozesse und Entwicklungsaspekte.- 6. Positive Entwicklung zwischen hartnäckiger Zielverfolgung und flexibler Zielanpassung: Ein Zwei-Prozess-Modell.- 7. Kompensation als Mittel der Steigerung von Leistung und Lebensqualität.- 8. Lebensplanung und adaptives Lebensmanagement.- 9. Sinn und Sinnfindung.- 10. Emotionen: Emotionsregulation und Selbstregulation.- 11. Bedauern und Reue.- 12. Sehnsucht: Theoretische Annäherungen an ein komplexes Gefühl.- 13. Gelassenheit.- 14. Soziomoralische Aspekte guten Lebens: Tugenden und Charakterstärken.- 15. Mortalität, Moralität und Weisheit: Prozesse finaler Dezentrierung.
Circa l’autore
Jochen Brandtstädter ist Professor für Psychologie an der Universität Trier; Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit liegen auf den Gebieten der Entwicklung im Erwachsenenalter, der Handlungstheorie, der Analyse von Selbstregulationsprozessen sowie von Grundprozessen der Bewältigung und des Lebensmanagements. Er ist u.a. Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) sowie der Academia Europaea, London, und war Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin sowie am Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences, Stanford.