Im Zentrum des Bandes steht die Frage, inwieweit
katholische Schriftstellerinnen als Produkte und Produzentinnen
‘katholischer Weiblichkeit’ zu betrachten
sind. Ziel ist es, Katholikinnen als relevante Akteurinnen
im gesellschaftlichen Raum sichtbar zu machen –
auch jenseits kirchlicher Zuschreibungen. Es stellt sich
die Frage, ob und inwieweit Diskrepanzen und/oder
Adaptionen von Weiblichkeitszuschreibungen gefunden
und beschrieben werden können. Der Band widmet
sich neben einzelnen Autorinnen, wie z. B. Annette
Kolb, Gertrud von le Fort, Ruth Schaumann, Ilse
Aichinger, bislang wenig beachteten Forschungsfeldern,
etwa katholischen Lyrikerinnen in Anthologien der
Nachkulturkampfära, der Covergestaltung und
musikalischen Adaptionen entsprechender Prosawerke.
Programmatische Beiträge beschäftigen sich u. a.
mit der Bedeutung der Genderperspektive für die
Katholizismusforschung.
About the author
Jörg Seiler, Dr. theol., geb. 1966, ist Professor für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität Erfurt.