Anhand von schulischen Geschlechtertauschritualen zeichnet die empirische Studie diskursive Mechanismen nach, durch die junge Menschen im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Ordnungen und individuellen Aushandlungen zu vergeschlechtlichten Subjekten werden. Unter Rückgriff auf gesellschaftstheoretische und heteronormativitätskritische Ansätze und mit dem Begriff der geschlechtlichen Selbstregulierung veranschaulicht die Autorin, wie neoliberale Logiken in Subjektivierungsprozessen zur Reproduktion gesellschaftlicher Macht- und Ungleichheitsverhältnisse beitragen. Zugleich deckt sie auf, wo diese Verhältnisse brüchig und Handlungsräume erweitert werden, und macht damit verbundene Ambivalenzen und Widersprüche rund um geschlechtliche Selbstverhältnisse sichtbar.
Table of Content
Einleitung.- Perspektiven auf Geschlecht in der sozialwissenschaftlichen Forschung.- Theoretische Einbettung: poststrukturalistische Perspektiven auf Geschlecht und Subjektwerdung.- Methodologische Rahmung und methodisches Vorgehen.- Analytische Darstellung der Ergebnisse.- Diskussion der Ergebnisse: Vergeschlechtlichte Subjektivierung als geschlechtliche Selbstregulierung.
About the author
Judith Conrads, Soziologin, forscht und lehrt zum Schnittfeld von Gesellschaft, Geschlecht, Macht und Ungleichheiten und ist derzeit in der Forschungsstelle Geschlechterforschung der Universität Osnabrück tätig.