Im Hören auf das Evangelium entstanden in konkreten Situationen immer neue Bekenntnisse in der internationalen Gemeinschaft reformierter Kirchen. Bekenntnisakt wie erreichter Lehrstandpunkt sind – in Verbindung mit kirchlicher Ordnung – immer wieder neu zu vollziehen bzw. zu überdenken, getreu dem Grundsatz: ecclesia semper reformanda (Die Kirche hat sich stets zu erneuern). Eine gegenwärtige Generation hat dabei im Dialog mit dem Glaubensbekenntnis vergangener Tage die Chance, das eigene kirchliche Herkommen zu überprüfen. Gerade aus solcher Rückbesinnung und Erfahrung von Vätern wie Müttern im Glauben lernt sie, den Weg der Kirche nach vorne auszurichten – in bewusster Verbundenheit mit den reformatorischen Entscheidungen in der Erkenntnis des Evangeliums. Dazu ist historisches Rüstzeug unerlässlich.
Mit Band 5 wird die historisch-kritische Edition der Reformierten Bekenntnisschriften in den Originalsprachen durch einen Auswahlband ergänzt, der eine Auswahl repräsentativer Bekenntnistexte in zeitgenössischer deutscher Übersetzung bietet und damit eine leichtere Zugänglichkeit ermöglicht. Sie umfasst die gesamte Zeitspanne von den Anfängen bis in die Gegenwart und berücksichtigt besonders die Wirkungsgeschichte und die geschichtliche Bedeutung der Bekenntnistexte.
About the author
Prof. em. Dr. Peter Opitz, Zürich
Geb. 1957, Studium der Ev. Theologie und der Philosophie in Bern, Tübingen und Zürich.
Prof. Dr. theol., bis 2022 Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte von der Reformation bis zur Gegenwart an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich und Leiter des Instituts für Schweizerische Reformationsgeschichte
Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Geschichte und Theologie der Reformation, insbesondere der reformierten Tradition; Kirchen- und Theologiegeschichte des 19. Jahrhunderts; Wirken und Denken Karl Barths
Letzte Buchpublikationen: Ulrich Zwingli. Prophet, Ketzer, Pionier des Protestantismus, Zürich 2015; 500 Jahre Reformation. Rückblicke und Ausblicke aus interdisziplinärer Perspektive, Berlin/Boston 2018; Die Zürcher Reformation in Europa, hg. zusammen mit Ariane Albisser, Zürich 2021.