Die Aufbrüche im französischen Katholizismus des 20. Jahrhunderts haben spätestens mit dem II. Vatikanum das Bild der katholischen Kirche verändert. Der Dominikanerpater Marie-Dominique Chenu hat viele dieser Entwicklungen – von der historischen Thomasforschung über das Experiment der Arbeiterpriester bis zur Erneuerung der Soziallehre – seelsorgerlich und theologisch begleitet. Im Zusammenspiel von Dogma und Pastoral konnten Chenu und die von ihm geprägte Schule der Theologie ‘Le Saulchoir’ Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Glaube und Kirche neu denken. Weg, Werk und Wirkung Chenus beinhalten ein noch weithin ungehobenes Potential für christliches Leben und Denken.
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Michael Quisinsky (geb. 1976) schloss das Studium der Theologie und der Romanistik in Freiburg im Breisgau, Paris und Tübingen mit einer Promotion in Dogmatik ab. Er ist Professor für Systematische Theologie an der Katholischen Hochschule Freiburg.